Vom Winde verweht

Dienstag, 22. September 2015

Einerseits wollte ich diesen „Supersommer“ unbedingt ausnützen und noch einmal an das, noch immer sehr warme Meer, fahren, aber andererseits gingen mir die Ereignisse an den Grenzen ganz schön nahe. Man wusste ja von einem Tag zum anderen nicht, wie das weitergehen würde. Zig-tausende Flüchtlinge kamen über die „Balkanroute“ nach Ungarn in die EU und wollten fast alle weiter nach Deutschland. Nun habe ich zwar keine Angst vor Flüchtlingen, aber doch vor langen Staus an den Grenzen. Ich dachte schon, dass das in der Europäischen Union Geschichte ist.

Da meine Salzburger Freundin noch Urlaub hatte und unbedingt in den Süden, nach Kroatien, wollte, plante ich die Hinfahrt über Villach, Tarvis, das Kanaltal und dann über Triest nach Rijeka auf die Küstenstraße. So sollte auch schon die Fahrt ein Vergnügen werden. Aber es sollte wohl nicht sein. Unseren geplanten Treffpunkt – einen WOMO-Stellplatz bei der Firma Falle in Villach, den ich im Internet gefunden hatte – gab es in Wirklichkeit gar nicht. So fuhr ich weiter bis zum Dreiländereck, teilte ihr diese Änderung telefonisch mit und wir übernachteten dann auch auf der Raststätte.


Mittwoch, 23. September 2015

Aber anstatt am nächsten Tag genüsslich auf der Landesstraße durch das Kanaltal zu bummeln, war zunächst das Wetter schlecht, und bald landeten wir durch eine Umleitung doch unabsichtlich auf der Autobahn und fuhren dann weiter bis zum Stellplatz in Grado, wo es bereits heftig zu regnen begann und dies dann auch noch die ganze Nacht so weiterging.


Donnerstag, 24. September 2015

In der Früh ging es dann weiter und bereits bei der Umfahrung von Rijeka gab es auf der Autobahn eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60km/h wegen starkem Wind. Trotzdem blieben wir dann auf der Küstenstraße und machten an meinem „Stammplatz“ Mittagspause. Nachmittag ging es dann weiter, aber so sehr ich diese Strecke sonst liebe, der böige Wind war doch sehr anstrengend.



In Seline angekommen bekamen wir dann wenigstens einen wunderschönen Platz ganz vorne beim Meer, und erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang.


Freitag, 25. September 2015

Das Wetter war kühl, aber sonnig, mittags war ich auch noch im Wasser, aber dann wurde der Wind immer stärker. Abends gingen wir dann noch mit Forumsfreunden essen und genossen den schönen Ausblick vom Restaurant aus. In der Nacht wuchs sich der Sturm zu einer wahrhaftigen Bora aus und schaukelte das ganze WOMO.

Samstag, 26.- Montag 28.September

Wir verbrachten fast die gesamte Zeit im schützenden Wohnmobil, während sich der CP nach und nach leerte. Alles flog durch die Gegend und die Sträuche wuchsen plötzlich waagrecht.

Dienstag, 29. September 2015

Nachdem wir offensichtlich die letzten Camper waren, packten wir und beschlossen diese unwirtliche Gegend zu verlassen. Wir kamen aber nicht wirklich weit, bei der Ausfahrt aus dem CP teilte man uns bereits mit, dass es kein Entrinnen gibt, sowohl die Autobahn als auch die Küstenstraße seien für WOMOs gesperrt. Wir stellten uns dann doch auf einen etwas windgeschützteren Platz und warteten auf bessere Zeiten.



Der Campingplatz ist leergefegt!

Freitag, 2. Oktober 2015

Zumindest die Autobahn war wieder freigegeben und so brachen wir in der Früh auf. Mittagspause machten wir dann auf einem netten Rastplatz in der Nähe von Zagreb. In Letenye, dem Grenzort zu Ungarn, wollten wir übernachten, aber der CP war schon gesperrt – statt Touristen standen dort Polizei, Rotes Kreuz und auf der Brücke lagen auch Stacheldrahtrollen, und und so fuhren wir weiter bis nach Papa in Ungarn, wo wir dann abends ziemlich geschlaucht ankamen.

Samstag, 3. – Dienstag 6. Oktober 2015

Ich verbringe die Tage bei angenehmem Spätsommerwetter in Papa, gehe viel schwimmen und auch einfach nur im warmen Wasser suhlen. Meine Reisegefährtin fährt am Dienstag vormittag nach Hause.


Mittwoch, 7. Oktober 2015

Die Wetterprognose ist sehr schlecht, es gelingt mir gerade noch im Trockenen zu packen und kaum auf der Landstraße beginnt es auch schon zu regnen und hört bis nach Hause nicht mehr auf.