Eheliche Pflichten

Eheliche Pflichten

Ich lebe mit dir und hab’ keine Sorgen

ich hab’ dich gerne und denk nicht an morgen.

Ich bin deine Frau und du bist mein Mann,

was geht unser Leben denn die anderen an.

Wir tun keinem was, man glaubt es ja kaum

Doch eines Tage ist es aus mit dem Traum.

„Sagen’s gn’ä Frau, ist das denn ihr Mann?“

„Er ist mein Freund, wem geht’s denn was an?“

„Sie hab’n ja keinen Ring an der Hand,

verwandt sind’s ja nicht, nur einfach bekannt?

Nach seinem Zustand woll’n sie mich frag’n

Das darf ich doch nur der Familie sag’n“

 

Man braucht im Leben hierzuland

wenn’s drauf ankommt schnell zur Hand

den amtlichen Berechtigungsschein

um zu einander lieb zu sein.

Und was man vorher gern getan,

das hört sich so verpflichtend an.

 Komm geh’n wir zum Amt hin, was soll ich mich wehr’n,

der Standesbeamte will ein Ja von mir hör’n.

Dass wir uns so lieben, das ändert sich nicht,

wenn wir dann ins Bett geh’n, dann ist’s unsre Pflicht.

Die Welt vergießt Tränen, die Braut war so schön,

jetzt darf ich dich lieben, jetzt wird’s jeder versteh’n.

Für alle Welt sind wir jetzt endlich ein Paar,

dass der Pfarrer sein Seg’n gibt, das ist doch ganz klar.

Das Kind hat an Namen so für jeden Fall,

ob das dann noch echt ist, ist doch scheißegal.

©sarah66